So gelingt dir der Einstieg ins Erzählen mit echten Geschichten
Hallihallohallöle! Willkommen zurück in der Geschichtenerschaffungsfabrik!
Auf der Bühne der großen Worte oder besser gesagt, der ehrlichen Worte! True Storytelling, das Thema liegt mir gerade sehr am Herzen. Vielleicht hast du ja schon in meinem umfangreichen Artikel zu True Storytelling gelesen, was echtes Erzählen für deine Marke bedeutet.
Heute möchte ich noch einmal ganz konkret auf das WIE eingehen. Also, wie bzw. wo fängst du praktisch an? Damit du nicht im Theorie-Dschungel hängenbleibst, habe ich fünf Tipps für dich zusammengestellt.
Kleiner Mindset-Impuls: Doch bevor wir ins Tun kommen möchte ich dir noch etwas mit auf den Weg geben: “Jede:r hat mal angefangen.” Auch wenn du gerade noch Newbie bist, vergleiche dich nicht mit anderen, die scheinbar schon alles haben, machen oder wissen. Dein Weg ist einzigartig und genau darin liegt die Kraft deiner Geschichten.

Und jetzt: Ärmel hochkrempeln, das (digitale) Blattpapier zurechtlegen und los geht’s mit den fünf Prinzipien, die dir den Einstieg ins True Storytelling erleichtern.
True Storytelling Prinzip 1: Data & Values – deine Identitätsbasis
Bevor du große Erzählungen aufspannst, frag dich: Was bzw. wer bist du und welche echten Daten und Werte untermauern das? Deine Marke hat immer eine Herkunft, ein Fundament: Stationen deines Lebens, prägende Erfahrungen, konkrete Zahlen. Und sie hat Werte, die dir Richtung geben und die du mit jeder Geschichte sichtbar machst.
Mini-Arbeitsanleitung:
- Notiere 3 bis 5 „Daten“ über dich oder dein Business (z. B. Gründungsjahr, Herausforderungen oder Aha-Moment).
- Schreibe deine 3 wichtigsten Werte dazu.
- Schreibe daneben: Was macht diese Zahl oder Tatsache erzählenswert?
- Überlege: Welche kleine Geschichte bringt mindestens einen dieser Werte zum Ausdruck?
So entsteht deine persönliche Identitätsstruktur, auf die du in deiner Markenkommunikation immer wieder zurückgreifen kannst.
Merke: True to the data!
Extra-Tipp: Wenn du bei deinen Werten strauchelst … ✨
Manchmal ist es gar nicht so einfach, die eigenen Werte zu benennen. Da schleicht sich schnell die Frage ein: „Was ist mir wirklich eigentlich wirklich wichtig und wie formuliere ich das?“
👉 Mein Tipp: Schau mal bei Werte wirken vorbei. Dort findest du einen kompakten Wertetest, der dir hilft, deine persönlichen Top-Werte klarer zu sehen. Eine super Grundlage, um da weiter in die Tiefe vorzustoßen.
True Storytelling Prinzip 2: Problem & Resonanz – Resonanz schaffen durch echte Erfahrungen
Donald Miller sagt: „Menschen kaufen keine Produkte, sie kaufen die Lösung für ihr Problem.“
In seinem StoryBrand-Ansatz steht deshalb nicht ausschließlich die Persona im Vordergrund, sondern das Problem der Kund:innen. Nur wenn dieses klar benannt wird, entsteht Resonanz und das Produkt wirkt wie die naheliegenste Lösung. Diese Erkenntnis können wir uns zunutze machen und noch eine Prise “Echtheit” hinzufügen.
Im True Storytelling erfinden wir keine Produktstory um ein Problem herum. Stattdessen teilen wir wahre Erfahrungen, die andere wiedererkennen. Also Resonanz, Wiedererkennung, Aufmerksamkeit und das “Haben-Wollen” entstehen dadurch, dass deine Geschichte zeigt: „Das habe ich selbst erlebt und so gehe ich damit um.“.
Merke: True to audience!
Mini-Arbeitsanleitung:
- Schreibe ein konkretes Problem auf, das deine Kund:innen haben (z. B. „Meine Website zieht keine Anfragen an“).
- Notiere deine eigene Erfahrung dazu: Wann bist du selbst in einer ähnlichen Situation gewesen?
- Skizziere, wie du dieses Problem gelöst hast und wie dein Produkt oder deine Methode anderen dabei helfen kann.
True Storytelling Prinzip 3: Message – sag, was Sache ist
Ich gehe nochmals zu Miller, denn der Mann ist einfach gut 🙂 Er sagt: „Gehe niemals davon aus, dass deine Kund:innen wissen, wie deine Marke ihr Leben verbessern kann. Sage es ihnen.”
Jo, das ist im Kern richtig: Menschen brauchen Klarheit, konkrete Botschaften, keine Rätsel. Aber Klarheit allein reicht nicht. Vertrauen muss auch mit im Spiel sein. Doppelbooster also: Du sagst klar, was Sache ist, und krönst das Ganze mit dem Realistischen, dem Echtem: „So arbeite ich. So gehe ich vor. Das habe ich erlebt und genau das verändert etwas.“ Deine Botschaft gewinnt, wenn du sie so formulierst, dass sie klar und zugleich echt ist. Keine Showelemente, kein Schnickschnack.
Merke: True to the story!
True Storytelling Prinzip 4: Komm ins Schreiben – fang einfach an
So, nun hast du schon einen riesengroßen Batzen Arbeit hinter dich gebracht: die Struktur. Und nun gilt: Komm ins Schreiben. Jeder erste Satz, jede kleine Szene bringt dich weiter auch wenn sie noch nicht rund ist. Und ja, hier kann es dann oft holperig werden, oder der Cursor blinkt, ohne irgendwelche Buchstaben sichtbar zu machen. Genau da lohnt es sich, an die Worte von Anke Ernst zu denken:
„Die Schreibstimme ist keine Formel … Sie ist Ausdruck dessen, wie viel Raum wir unseren Gedanken schenken.“ – Anke Ernst
Mini-Arbeitsanleitung:
- Nimm dir 10 Minuten und schreibe frei drauflos – ohne Anspruch auf Perfektion.
- Starte mit einer Szene, die dir sofort in den Sinn kommt („Ich erinnere mich an …“ oder „Kennst du das Gefühl, wenn …“).
- Lies dir deinen Text laut vor und markiere, was sich wirklich stimmig anfühlt.
Extra-Impuls nach Anke Ernst: Beginne bewusst mit einem Lieblingswort oder einer ganz spontanen Formulierung. So tritt deine Schreibstimme besonders klar hervor. ✨
Wenn du noch tiefer einsteigen willst: Auf dem Blog von Anke Ernst findest du inspirierende Übungen und Anregungen, wie du deine Schreibstimme weiter kultivieren kannst.
True Storytelling Prinzip 5: Visuelles Storytelling – Bilder, die echt sind
Geschichten entstehen nicht nur durch Worte. Auch Bilder und Videos sagen buchstäblich mehr als 1.000 Worte und verhindern den Textfriedhof samt Einschlafalarm und dass Leser:innen abspringen. Menschen machen sich gerne ein Bild, das gilt besonders im Influencer Marketing. Und das ist nicht nur Bauchgefühl, sondern auch belegt: Laut Werte wirken (S. 238) gilt: „Webseiten und Landingpages, auf denen reale, authentische Personen zu sehen sind, konvertieren nachweislich besser.“ Stockmaterial kannst du sparsam nutzen – für Füllmaterial oder Icons. Aber bitte keine Callcenter-Agents, Handschüttel-Klischees oder gestellten Teammeetings. Eigene Bilder wirken nahbarer und vor allem glaubwürdig.
Visuelles Storytelling heißt: Bilder und Videos nutzen, die dein Look & Feel widerspiegeln. Achte auf Authentizität statt Überinszenierung. Hochwertig heißt nicht glatt, sondern stimmig – zu dir, deiner Marke und deiner Community.
Mini-Arbeitsanleitung:
- Mache eine kleine Bildrecherche (z. B. auf Pinterest): Welche Fotos sprechen dich an? Welche Stimmung, Haltung, Farben und Umgebungen passen zu deiner Marke?
- Erstelle daraus ein Moodboard – digital oder analog.
- Werde selbst aktiv: Nutze deine Handykamera, bitte Freund:innen um Unterstützung oder engagiere eine:n Fotograf:in. Je nach Lust, Können und Budget.
Hottest Trends 2025 im Storytelling
- Werte sichtbar machen
Kund:innen wollen wissen: Wofür steht deine Marke wirklich? Nachhaltigkeit, Mut, Innovation – je greifbarer und konkreter, desto stärker die Bindung. - Social Impact Storytelling
Inhalte mit sozialer, gesellschaftlicher oder ökologischer Botschaft performen besonders gut. Geschichten, die Wirkung über das eigene Business hinaus haben, schaffen Resonanz und Vertrauen. Aber: Nur aufgreifen, wenn das wirklich dein Business vertritt. - KI als Sparringspartner
KI-Tools können dir helfen, deine eigene Schreibstimme zu schärfen. Nicht, indem sie dir fertige Texte liefern, sondern indem sie als Spiegel dienen: Sie spielen dir Varianten zurück, stellen Fragen oder helfen beim Ausprobieren neuer Tonalitäten. Am Ende entscheidest du, welche Version wirklich du bist.
Beispiel deines Sparrings-Prompt:
Du bist mein Schreib-Sparringspartner. Ich möchte meine eigene Schreibstimme finden. Stelle mir bitte zuerst drei offene Fragen: zu meinen Werten, meiner Marke und einer persönlichen Alltagsszene. Verwende meine Antworten, um einen kurzen Absatz über mich/ mein Business in drei Varianten zu formulieren: 1) sachlich-professionell 2) locker-humorvoll 3) tiefgründig-reflektiert.
Schaue dir die Antworten an und schließe mit der Frage: Welche Version klingt am ehesten nach mir und warum?
Praxisbeispiele
Damit das Ganze nicht nur abstrakt bleibt, möchte ich dir drei Beispiele zeigen. Vielleicht fragst du dich ja schon: Wo finde ich diese echten Geschichtenerzähler und wie sieht True Storytelling in der Praxis aus?
Avenir Lüneburg
Das Avenir in Lüneburg verbindet Kaffeegenuss mit Haltung. Statt nur über Fairness zu reden, arbeitet das Kollektiv transparent, solidarisch und nahbar – von der Röstung bis ins Café. Es ist ein Beispiel dafür, wie Werte im Alltag sichtbar werden können, ohne große Inszenierung.

Patagonia
Ein Klassiker: Patagonia schaltete 2011 zum Black Friday eine Anzeige mit der Überschrift ‚Don’t buy this jacket.‘ Klingt widersprüchlich, war aber Ausdruck echter Haltung. Statt nur Nachhaltigkeit zu behaupten, erzählte Patagonia die Geschichte ihrer Reparatur- und Recyclingprogramme. Ein starkes Beispiel, wie Werte sichtbar gemacht und in eine klare Botschaft übersetzt werden.

Stefanie Stahl
Stefanie Stahl ist ein hervorragendes Beispiel für wirkungsvolles True Storytelling im deutschsprachigen Raum. Sie steht mit ihrer Geschichte, ihren Erkenntnissen und auch ihren Schwächen öffentlich ein und macht psychologische Themen für ein breites Publikum greifbar. Ihre Authentizität, ein klarer Wertekompass und eine leicht verständliche Sprache schaffen Nähe und Vertrauen.

Fazit:
True Storytelling ist kein Zaubertrick, sondern ein Weg!
Deine Next Action Steps sind:
- Daten und Werte sichtbar machen.
- Bring deine Message ohne Schönfärberei auf den Punkt.
- Ins Schreiben kommen.
Und danach: Trau dich, geh raus mit deiner Story. Je mehr du teilst, desto stärker wird deine Wirkung. Vielleicht taucht unter deinen Postings schon bald der Hashtag #mehrauthentizität auf?! Als Zeichen dafür, dass du genau diesen Weg gehst.
Wenn deine Story nun steht, dir aber noch der Feinschliff für deine Website fehlt: mit meinem LevelUp Express-Paket bekommst du direktes, konstruktives Feedback zu deiner Marken-Story – schnell, fokussiert und wirksam. 👉 Hier entlang.
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Ich freue mich auf deine Geschichte 💎

1 thought on “Die 5 besten Tipps für deinen Start mit True Storytelling”
Hallo Anna,
ein super Artikel – ich habe direkt mitgemacht bei den Anleitungen🥰.
Liebe Grüße
Stephanie